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18 mars 2006 6 18 /03 /mars /2006 18:43


„Leichtfertig verspielt“




Italien: US-Ökonom Nouriel Roubini über die Gefahr, dass Italien aus der Europäischen Währungsunion austritt und die Lira wieder einführt.

WirtschaftsWoche:Herr Professor, Sie vergleichen Italien mit Argentinien vor der Insolvenz und warnen vor einem möglichen Ausscheren Italiens aus der Europäischen Währungsunion. Übertreiben Sie da nicht?

Nouriel Roubini: Nein, keineswegs. Ohne echte Reformen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es dazu kommt – vielleicht schon in fünf Jahren. Die Parallelen mit Argentinien vor der Pleite sind einfach unübersehbar: Die Wachstumsschwäche droht sich zu verstärken, die Staatsschulden werden weiter ansteigen. So könnte eine Schuldendynamik entstehen, die Italien am Ende zwingt, die Währungsunion zu verlassen und seine Staatsschulden umzustrukturieren.

Was müsste Italien denn tun, damit es nicht zu diesem Szenario kommt?

Die italienische Wirtschaft braucht einen gewaltigen Produktivitätsschub, um wieder wettbewerbsfähig zu werden

(P.S.: Pancho Villa dit: Es ist wissenschaftlich bewiesen dass die italienische Produktivitaet, wuerde man eine fiktive Linie im oberen Drittel  Italiens ziehen, eigentlich mit eine der kompetitivsten in ganz Europa waere, ergo, global gesehen: Nord-Sued-Sued Problem  'LS >> LN' mit LS  = (hauptsaechlich)  F(Schwarzmarkt und Schwarzarbeit; LS = Labour-Supply in the southern part of Italy and LN = Labour-Supply in the northern partr of Italy)).

In den vergangenen Jahren sind die italienischen Löhne stärker gestiegen als die Produktivität.

(Euro-Anpassung; durch das uebliche wirtschaftliche 'Nord-Sued Gefaelle-Problem' (nicht Nord-Suez-Sued!!!)hat die Inflation in Italien hauptsaechlich mit dem Oeffnungsgrad der italienischen Wirtschaft in Abhaengigkeit zu den anderen europaeischen Laendern zu tun i.e. Inflation (Italien) = ????... eine spontane Analyse wird spaeter (eines Tages) folgen.

Deshalb muss der Arbeitsmarkt flexibilisiert (nein, wegen 'LS' im Gegenteil mehr geregelt werden), Bürokratie abgebaut  (vielleicht? oder wo?) und mehr Wettbewerb zugelassen werden (ja). Oder die Löhne müssen kräftig sinken (viel, viel zu spaet 'Les jeux sont faits!, Rien ne va plus!'), um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Reformmüdigkeit und steigende Löhne – das geht nicht zusammen.

Würde es Italien besser gehen, wenn es die Lira noch hätte?

Das behaupten populistische Politiker in Italien. Aber ich bin da nicht so sicher. Zwar würde ein niedrigerer Wechselkurs die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Wirtschaft verbessern, aber auf der anderen Seite wären die Zinsen viel höher

(geht nur wenn in diesem Falle AI (ml) >> AI (me); AI (ml) = Auslandsinvestitionen mit Lira; AI (me) = Auslandsinvestitionen mit Euro).

 Die Politik der Lira-Abwertung konnte ja nicht ewig so weitergehen.

Was hätte das Land denn von einer Rückkehr zur Lira?

Der Nutzen läge darin, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen durch eine massive Abwertung der Währung wiederhergestellt werden könnte. Der Nachteil wäre, dass die Euro-Schulden plötzlich viel teurer wären. Deshalb müsste Italien wahrscheinlich seine Euro-Schulden in Lira umwandeln, so wie es auch die Argentinier mit ihren Dollar-Schulden gemacht haben.

Wird die Europäische Zentralbank nicht lieber die Zinsen senken und den Euro schwächen, um Italien zu helfen und ein Auseinanderbrechen der Währungsunion zu verhindern?

Der Druck auf die EZB würde sicher zunehmen, wenn sich die Lage zuspitzt. Aber dann würde auch ein zehn Prozent schwächerer Euro nicht mehr viel helfen.

Noch rechnen die Finanzmärkte nicht mit dieser Entwicklung. Die Zinsen italienischer Staatsanleihen sind kaum höher als die der deutschen. Warum?

Das ist oft so. Die Märkte preisen Risiken, deren Wahrscheinlichkeit sie für gering halten, erst dann ein, wenn die Dinge wirklich aus dem Ruder laufen.

Wäre es nicht viel zu teuer für Italien, die Währungsunion zu verlassen?

Kommt darauf an. Wenn Italien über eine längere Zeit in einer schweren Rezession steckt, werden die Leute glauben, dass der Nutzen größer wird als die Kosten. Sie werden den Euro für die Misere verantwortlich machen. Einige Politiker, einschließlich Premierminister Berlusconi, tun das ja schon jetzt. Schuld ist aber nicht die Währungsunion, sondern das Fehlen von Reformen.

Dabei hatte die Regierung Berlusconi genau das versprochen – eine Flexibilisierung und Modernisierung der italienischen Wirtschaft.

Ja, und die Gelegenheit dafür war ausgesprochen günstig: Die Zinsen waren niedrig, und außerdem hatte Berlusconi eine komfortable Mehrheit im Parlament. Aber er hat diese Chance leichtfertig verspielt. Seine Rhetorik war die des ökonomischen Liberalismus, doch in Wirklichkeit ging es ihm nur um seine eigenen Interessen. Er verhielt sich wie ein Monopolist, der seinen eigenen Gewinn maximiert.(ja, ja, und ja)

Sind denn von Berlusconis Herausforderer Romano Prodi eher Reformen zu erwarten?

Ja. Wenn er nicht zu stark von der extremen Linken abhängig sein wird, rechne ich bei einer Regierung Prodi mit einer größeren Bereitschaft, die Ursachen der italienischen Wirtschaftsmisere wirklich anzugehen.(P.-V. stimmt wieder ganz zu)

Ihre Analyse trifft aber nicht nur für Italien zu, sondern auch für andere Länder der Währungsunion.

In der Tat: Das gesamte europäische Modell des traditionellen Wohlfahrtsstaats steht durch die Globalisierung auf dem Prüfstand. Aber die Europäer müssen gar nicht unbedingt so weit gehen wie die Amerikaner mit ihrem Wildwest-Kapitalismus. Es dürfte einen vernünftigen Mittelweg für Europa geben: Der Wohlfahrtsstaat muss dahingehend reformiert werden, dass er den Menschen hilft, flexibel zu sein, anstatt die alten Machtprivilegien beizubehalten und zu schützen. (Bingo my dear Nouriel)

Hilft es, wenn die Europäische Kommission den Druck auf die Regierungen erhöht, damit sie eine vernünftige Wirtschaftspolitik betreiben?

Sie kann es versuchen. Aber die Erfahrungen mit dem Stabilitäts- und Wachstumspakt zeigen, dass ihre Möglichkeiten begrenzt sind. Letztlich müssen die Mitgliedsländer selbst einsehen, was in ihrem Interesse ist. ('Je te touche, Tu me touches, Puis-je te toucher?')


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